Auch der Freitag bleibt – wie jeder Werktag – nicht von Kampfjetlärm verschont. Ab 10.50 Uhr wird es im Nordsaarland so laut, dass man auch bei geschlossenen Fenstern nicht konzentriert arbeiten kann. Im Gegensatz zu den Politikern in den östlichen Bundesländern haben die meisten hiesigen Politiker Angst, von den Fleischtöpfen getrennt zu werden, wenn sie bei diesem Thema für ihre Bürger Partei ergreifen sollen. Überzeugte Pro-Lärm-Politiker und Militärfanatiker gibt es dagegen nur wenige, allerdings an strategisch wichtigen Stellen. Der für das Militär bequeme Status Quo soll so lange wie möglich erhalten bleiben. In vielen Fällen reicht Nichtstun, das macht die Sache so einfach.
Es wird interessant sein zu sehen, welche Politiker als erste die Chance nutzen und das Thema im Sinne der Bürger besetzen und öffentlich vertreten werden. Derzeit schwelt noch einiges im Hintergrund. Das Militär weiß, dass es den Kampf gegen die Lebensqualität und Grundrechte der Bürger der Region eigentlich schon verloren hat, aber es bleibt aus Trotz so lange auf dem Schlachtfeld, wie es geht. Wen interessiert schon die Lebensqualität von doofen Zivilisten, wenn ein paar Kampfpiloten bequem vor der Haustür üben wollen?
Nachtrag: Die Verlärmung der Mittagsruhe und der Stunden danach geht wie immer auf das Konto unserer lieben amerikanischen „Gäste“ aus Spangdahlem, auf die wir bitteschön Rücksicht nehmen sollen.
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