DIE RHEINPFALZ vom 30.10.2013: Deutsche und US-Polizei veranstalten ersten Präventionstag auf der Air Base
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Wie die RHEINPFALZ berichtete, wurde ein Info-Stand zu dem o.a. Thema in der Vorhalle des Supermarktes auf der Ramsteiner Air Base eingerichtet. Für diese Veranstaltung war auch der zu diesem Beitrag passende, wahrscheinlich eingebettete Reporter vor Ort. Da ja allseits bekannt ist, wie extrem hoch das Sicherheitsbedürfnis der USA bzw. deren Militärs ist, war es nur eine Frage der Zeit, wann ein solches Event stattfinden würde. Es hätten sich auch „gleich ein paar Dutzend Männer in Uniform am Eingang des Einkaufstempels postiert, ausgestattet mit bunten Flubättern und guten Ratschlägen.“
Ganz besonders interessant ist die Stellungnahme des Leiters der zuständigen Polizei-Inspektion Landstuhl, Herrn Thomas Baadte, und zwar berichtet er: „Unsere jährlichen Analysen zeigen, daß rund um diese Standorte eher unterdurchschnittlich viel passiert und die Zahl der Delikte ist seit Jahren weiter rückläufig“. So habe im vergangenen Jahr der Anteil der US-Bürger unter allen Tatverdächtigen bei genau 6,7 Prozent gelegen, was Baadte im Vergleich zu ihrem hohen Anteil an der Wohnbevölkerung „eher gering“ erscheint. Außerdem lobt der Inspektions-Leiter in den höchsten Tönen, wie eng und vertrauensvoll deutsche und amerikanische Sicherheitskräfte zusammenarbeiten.
Jetzt frage ich mich als deutsche Bürgerin, die in dieser Region hier lebt: Sind all die unzähligen Autounfälle, die jedes Wochende von betrunkenen und mit Drogen zugedröhnten GIs verursacht werden, keine Straftaten? Auch wenn man neuerdings die Nationalität im Zeitungsbericht verschweigt, ist trotzdem bekannt, wer die Verursacher sind.
Außerdem scheint sich Herr Baadte mit unserem Grundgesetz auch nicht sehr gut auszukennen, wenn es um die „guten US-Freunde“ geht. Es scheint ihm zu entgehen, daß diese US-Besatzer ihre völkerrechtswidrigen Angriffskriege von der Air Base Ramstein aus führen, daß auch die Vorbereitungen und Übungen für diese Kriege laut unserem Grundgesetz, Art. 26, „unter Strafe zu stellen“ sind. Man sollte ihn einmal fragen, wieso die Einhaltung unseres Grundgesetzes nicht auch von US-Soldaten gefordert wird? Stellt diese „enge Verbundenheit“ zu der US-Polizei nicht auch eine Befangenheit deutscher Polizeibeamten dar? Oft genug haben deutsche Beschwerdeführer schon festgestellt, daß beim Schildern von unrechtmäßigem Verhalten der GIs oder deren Familien, die Sache von deutschen Polizisten ins Lächerliche gezogen wurde!
Genauso frage ich mich, wie ein deutscher Polizist Vertrauen in die hier stationierten US-Streitkräfte haben kann, nachdem mittlerweile bestens bekannt ist, was auf dem Schandfleck Air Base für verbrecherische Taten begangen werden. Angefangen bei Büros der NSA und CIA – diese Verbrechervereinigungen der USA – bis hin zu Befehlskommandos für Drohnenangriffe, befindet sich dort alles, was für die imperialistische Kriegsführung dieser Welteroberer wichtig ist! Müßte es nicht das Vertrauen eines deutschen Polizeibeamten erschüttern, daß von diesem Flughafen aus Menschen in Foltergefängnisse verschleppt wurden, daß sämtliche Waffen und Kriegsgeräte, mit denen man zigtausende unschuldige Menschen in Kriegsgebieten ermordet hat, über diesen Ort der Schande ausgeflogen werden?
Herr Baadte, wenn sie all dies nicht als Straftat werten, haben sie ihren Beruf verfehlt!
Wenn neu angekommene Soldaten – wie berichtet wird – Infos bekommen, wie sie sich im Gastland richtig zu verhalten haben, frage ich mich, warum sie es dann nicht tun. Sie führen sich in unserem Land auf, als ob es ihnen gehört. Sie zerstören mit ihren Kriegsflughäfen die Gesundheit, das Leben, die Umwelt und die Heimat der hier lebenden Menschen – ohne jegliche Skrupel! Beschwerden darüber nehmen sie in all ihrer Arroganz erst gar nicht zur Kenntnis!
Noch ein Wort zu der Offiziersgattin, Jennifer Galton, die mit ihrer Tochter Julia anwesend war und folgendes Statement abgab: „Wir wohnen im Dorfzentrum Mackenbach und fühlen uns dort sehr wohl und auch sehr sicher.“ Ja, Mrs. Galton, leider haben unsere deutschen Kinder nicht alle das Glück, sich wohl und sicher zu fühlen! Deutsche Kinder in dieser Region werden vom Lärm ihrer US-Kriegsmaschinerie krank gemacht. Oft genug muß der Unterricht in den Schulen im Umkreis der verfluchten Air Base unterbrochen werden, weil der infernalische Fluglärm keine Unterhaltung mehr zuläßt! Wie oft können deutsche Kinder in dieser Region abends nicht einschlafen, weil überhebliche, kriegswütige US-Piloten mit C-130 Hercules-Maschinen ihre Übungsrunden drehen? Die Angst unserer Kinder und deren Eltern vor einem Absturz dieser Fluggeräte ist doch diesen gehirngewaschenen US-Piloten völlig egal!
Die Aussage dieser Person, wahrscheinlich die Ehefrau eines dieser Piloten, empfinde ich als ganz besonders dreist und sehe sie als Verhöhnung der betroffenen Bevölkerung in dieser Region!
Alle Kolumnentexte findet man im Archiv.