Bericht in DIE RHEINPFALZ vom 6. Juni 2013
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Glaubt man, daß ein rheinland-pfälzischer Innenminister in erster Linie die Interessen seiner deutschen Bürger zu vertreten hat, wird man in diesem Fall mal wieder eines besseren belehrt. Ein von Kurt Beck ernannter Innenminister muß – was US-Militär anbelangt – „linientreu“ sein, sonst wäre er in der rheinland-pfälzischen Landesregierung fehl am Platz. Wie bei seinem Vorgänger Bruch gilt auch bei Roger Lewentz die Hauptsorge, daß es den hier stationierten GIs gut geht. Ein Pendant in seiner völlig überzogenen, US-hörigen Haltung fand er im Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau. Dieser „umweltbewußte“ Ami-Freund nahm kürzlich medienwirksam ein Biomasse-Kraftwerk im US-Depot Miesau – dem größten Giftgaslager der USA – in Betrieb.
Wie in dem obigen Zeitungsartikel berichtet, wurden – natürlich auf Betreiben von Lewentz – Kadetten der Akademie der Luftstreitkräfte der USA für drei Wochen zu Besuch nach Bruchmühlbach-Miesau eingeladen und sollten in Gastfamilien untergebracht werden. Zusätzlich wurden diese, zusammen mit Bürgermeister Holz, in der Landesregierung in Mainz empfangen – wahrscheinlich „mit allen Ehren“. Dabei versäumte der den US-Streitkräften mehr als zugetane Innenminister nicht, folgendes auszusprechen: „Der regelmäßige Austausch mit Vertretern der US-Streitkräfte ist ein wichtiges(!) Anliegen der Landesregierung. Gegenseitiges Verständnis für die Interessen der Beteiligten sind Voraussetzung für eine gute Kooperation. Der offene Austausch mit den US-Militärs präge schon seit Jahrzehnten das Verhältnis zwischen Rheinland-Pfalz und den USA.“
Geht’s noch, Herr Lewentz? Sie sind zum Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz ernannt und haben sich in erster Linie um die Bedürfnisse und Belange der deutschen Bevölkerung zu kümmern, die Sie ja auch bezahlen müssen! Oder bekommen Sie Ihr fürstliches Gehalt inzwischen auch von den US-Militärs? Bis heute fanden Sie es nicht nötig, Schreiben, die an Sie gerichtet waren, zu beantworten! Kümmern Sie sich endlich einmal um die Belastungen, die durch den Betrieb der Kriegsflughäfen und die übermächtige US-Militärpräsenz unsere Gesundheit und gesamte Lebensqualität zerstören.
Eines sei Ihnen versichert: Während der Amtszeit Ihres Vorgängers Bruch glaubte man, dessen US-Hörigkeit sei nicht mehr zu toppen, aber das war ein großer Irrtum!
Eine Frage sei dem amtierenden Innenminister noch zu stellen: Hat er seinen Amtseid mißverstanden, und wurde für ihn das Grundgesetz geändert?
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