Richtigstellung: „Wir sind hier – und üben, wie man Leben zerstört“
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Wie nicht anders vom US-Jubelblatt DIE RHEINPFALZ zu erwarten, wurden in der Ausgabe vom 28.2.2013 die enormen Belastungen durch Helikopterflüge über Landstuhl und Umgebung wieder einmal als dringend notwendig dargestellt. Zum Glück hatte man wieder einen Redakteur zur Hand, der so berichtete, wie es sich die US-Militärs wünschten.
In dieses Bild paßt doch hervorragend, daß man einen deutsch-amerikanischen Helikopter-Piloten berichten läßt, daß dieser Lärmterror Tag und Nacht „humanitären“ Zwecken dient. So versucht man wieder einmal Tatsachen zu verdrehen und die Wirklichkeit zu verschleiern. Darin sind sie ja sehr geschult, unsere „amerikanischen Freunde“. Wie praktisch, daß dieser GI auch noch in den völkerrechtswidrigen Kriegen in Irak und Afghanistan eingesetzt war. Diese Einsätze bringen doch die richtige Sichtweise für Kriegsvorbereitungen mit sich. Da kann es schon einmal vorkommen, daß man „überrascht“ ist, wenn das Gastland, das man immer noch militärisch besetzt, anders über diese menschenverachtende Ruhestörung denkt.
Der so rührige Redakteur hätte einmal nachfragen sollen, wie es sich vereinbaren läßt, daß bis nachts um 1.00 Uhr mit Höllenlärm über bewohnte Gegenden geflogen wird. Ist ihm einmal in den Sinn gekommen, daß Menschen, die zur Arbeit gehen und Kinder, die am nächsten Tag zur Schule gehen müssen, ihre Nachtruhe brauchen? Es ist überhaupt niemandem zuzumuten, diese kriegsvorbereitenden Übungen in unserem Land hinzunehmen. Unser Grundgesetz besagt, daß von „deutschem Boden kein Krieg“ ausgehen darf, daß auch vorbereitende Übungen dafür unter Strafe zu stellen sind. Außerdem wird den Bürgern das Recht auf „körperliche Unversehrtheit“ garantiert.
Man kann diese ständigen Rechtfertigungen für die Arroganz und Dreistigkeit im Spiel mit Zahlen einfach nicht mehr hören! Immer wieder das gleiche Szenario: Die genehmigten Zeiten werden nicht ausgeschöpft, die Flugbewegungen haben immens abgenommen, die Beschwerden sind weniger geworden – es seien sowieso immer die gleichen Beschwerdeführer. Besonders anrüchig ist die ständige Hervorhebung des humanitären Zweckes dieser unverschämten Übungsflüge. Seit Jahren werden den US-Verantwortlichen die unzumutbaren Belästigungen und Belastungen vorgetragen und Abhilfe gefordert – ohne Erfolg, wie man es von diesen Streitkräften mit Besatzerallüren gewohnt ist.
Die einfachste Lösung dieser Problematik heißt: Würde die US-Regierung endlich damit aufhören, Kriege in allen möglichen Ländern anzuzetteln, müßten US-Militärs auch nicht hier stationiert sein und für diese illegalen Interventionen üben.
Die Gesundheit und Lebensqualität der hiesigen Bevölkerung haben Vorrang vor jeglichem imperialistischen Machtstreben einer vor dem Untergang stehenden Weltmacht!
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