Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Wie von der RHEINPFALZ nicht anders zu erwarten, berichtet sie am 20.02.2013 voll des Lobes über die „vielfältigen“ Aufgaben dieser Einrichtung. Es wird von einem Alleinstellungsmerkmal gesprochen, das „weltweiten Modellcharakter“ habe. Aus Sicht der Gründer und Befürworter dieser „Anlaufstelle“ entspricht dies sogar der Wahrheit. Der dafür zahlende deutsche Bürger wird dies anders empfinden.
Dem ehemaligen Oberbürgermeister von Kaiserslautern, Herrn Deubig, lagen die „engen“ deutsch-amerikanischen Beziehungen so sehr am Herzen, daß er sogar zum US-Ehrenoberst ernannt wurde und diese Institution ins Leben rief. Man fragt sich als Bürger dieser Stadt, wie diese jahrzehntelang ohne dieses Büro auskommen konnte? Es ist nicht zu fassen, daß die hier stationierten US-Angehörigen nicht einmal als Ausländer registriert werden – warum eigentlich nicht?
In nicht enden wollenden Jubelarien preist man die „gute Arbeit“ an und gibt eine Notwendigkeit für Angelegenheiten vor, die nicht vorhanden wären ohne die Stationierung der US-Militärs. Ganz besonders bemerkenswert ist der letzte Absatz dieses Berichtes, daß „deutsche und amerikanische Frauen auf der Suche nach den Vätern ihrer Kinder vorstellig werden.“ Meines Wissens gibt es für solch spezielle Angelegenheiten Botschaften und Konsulate. Ist es Aufgabe einer deutschen Stadtverwaltung die „abgängigen“ GIs zu suchen, die ihren Nachwuchs zurückließen und auf Nimmerwiedersehen in die USA verschwanden?
Außerdem wird darüber berichtet, daß Deutsche wegen eines Arbeitsplatzes bei den US-Streitkräften um Rat suchen. Dafür gibt es in jeder Stadt ein Büro der Bundesanstalt für Arbeit!
Man kann davon ausgehen, daß dieses Büro den deutschen Steuerzahler einige Tausend Euro im Jahr kostet. Evtl. trägt die US-Militärgemeinde einen geringen Anteil der Kosten – in welcher Höhe, ist nicht in Erfahrung zu bringen. In Anbetracht der Tatsache, daß Kaiserslautern die am höchsten verschuldete Stadt Deutschlands ist und sich zur Weihnachtszeit nicht mal mehr einen Weihnachtsbaum vor dem Rathaus leisten konnte, sind die Notwendigkeit und die Ausgaben für ein solches Büro nicht nachvollziehbar.
Der RHEINPFALZ-Redakteur, Herr Schwitalla, der in schwülstigen Worten die deutsch-amerikanische Verbundenheit bejubelt, hat einen grundlegenden, wichtigen Aspekt dabei vergessen: Die hier anwesenden US-Militärs nutzen die ihnen überlassenen deutschen Liegenschaften nicht wie vertraglich im NATO-Truppenstatut vereinbart zur Verteidigung, sondern bereiten hier ihre völkerrechtswidrigen Angriffskriege vor und führen sie von hier aus durch. Ausschließlich zu diesem verachtenswerten Zweck sind Soldaten der USA in dieser Region stationiert! Diese Tatsache wird immer wieder von der RHEINPFALZ verschwiegen!
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