Energiesparen ist immer eine gute Idee, und zwar unabhängig davon, wo sie herkommt. Denn am Ende wird auch der grünste Strom in Wärme ungewandelt, nicht nur von Heizlüftern, sondern von jedem elektrischen Gerät. Manche Energielieferanten sorgen zusätzlich für CO2 in der Luft, das von vielen als Treibhausgas angesehen wird und die Klimaerwärmung beschleunigen soll. Das sind gute Gründe, mit fossilen Brenn- und Treibstoffen sparsam umzugehen. Leider konzentriert man sich in erster Linie auf Einschränkungen der Bürger, die als Folge Treib- und Brennstoff sparen sollen: autofreie Sonntage, Tempolimit, ja die Leute sollen zu Hause die Heizung herunterdrehen, finden einige Bonusmeilen-sammelnde Politiker.
Das Naheliegendste, nämlich unnötige Fahrten einzusparen, die eine Last für die Betroffenen sind, steht nicht auf der Agenda. Was im alten Infektionsschutzgesetz noch möglich war, nämlich ein Recht auf Home Office, soll von uns allen schnell vergessen werden. Warum eigentlich? Dass man nur ordentlich zusammenarbeiten kann, wenn man zusammenhockt, ist ein Märchen. Das haben die letzten beiden Jahre gezeigt. Grämen sich Arbeitgeber, dass sie ihre Büros nicht mehr gefüllt bekommen und sich überlegen müssen, einen Teil abzumieten? Oder sehen sie den Betriebsfrieden gefährdet, weil der Dienstwagen kein Privileg mehr ist, wenn das Fußvolk erst gar nicht anreisen muss? Ein Recht auf Home Office – wo es möglich ist – löst nicht alle Probleme. Aber es lindert den Verkehrsinfarkt, schont die Umwelt, spart Kosten und bringt einem nicht zu vernachlässigenden Teil der Arbeitnehmer mehr Lebensqualität
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