Heute hat nicht nur das Militär alles gegeben und seine hässliche Fratze gezeigt, auch unsere Politiker haben durch Abwiegeln und Wegducken einen entscheidenden Anteil daran, was uns Kampfjetpiloten haben antun können. Acht Stunden durchgehender Kampfjetterror, in denen wir den Lärm von 48 Flugstunden ertragen mussten, sind der vorläufige Höhepunkt dieses Jahres. Solche Zahlen sind in jedem anderen Übungsluftraum in Deutschland undenkbar. Aber uns will man erzählen, dass wir den Lärm ertragen müssen, und faselt von Einsatzbereitschaft, Bedrohungslage und Bündnisverpflichtungen. Zusammengefasst: Man hält uns für komplette Idioten, die nicht fragen, warum es diese Notwendigkeiten nur im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz geben soll.
Die Lärmkonzentration ist kein Naturgesetz, sondern von unseren Politikern zugelassen. Die Platzierung der POLYGONE bei uns als Magnet für Kampfjetpiloten der ganzen NATO, das Geschenk eines vergrößerten Übungsluftraums TRA LAUTER an die US Air Force, damit sie die Air Base Spangdahlem nicht schließt, dazu gelebter und gepflegter Lärmtourismus aller deutschen Geschwader zu uns – das alles hat System. Wenn der übelste Lärm zu uns gestopft wird, ist es überall sonstwo in Deutschland ruhig, mindestens aber erträglich, und Proteste bleiben dort mangels Anlass aus. Die Landesregierungen sind eingeweiht, ja müssen eingeweiht sein, denn anders ist ihr beharrliches Schweigen und Abwiegeln trotz bald 100.000 Beschwerden in zwei Jahren nicht zu erklären. Wie sie dafür belohnt werden? Vielleicht mit einem Punktesystem? 10 Jahre nicht aufmucken gibt ein Pöstchen in Berlin?
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