Ein sonntäglicher Erlebnisbericht aus der Umgebung des Flugplatzes „Pottschütthöhe“
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Nach schneereichem Winterwetter – was auch sehr schön sein kann – werden wir seit gestern mit frühlingshaften Temperaturen verwöhnt. Es ist also nicht verwunderlich, dass man sich bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein danach sehnt, draußen zu sein und die Natur zu genießen. Ich verbinde das sehr gerne mit einer Wanderung. Dafür bot sich heute die saarländische Gegend um Kirrberg und Schwarzenacker an. Es ist wirklich sehr schön dort und ich hatte mich sehr auf die Bewegung im Freien und die Ruhe gefreut.
Nach einer Woche, die wieder einmal von menschenverachtendem Lärm geprägt war – verursacht von Kampfjets und dem US-Kriegsflughafen Ramstein – wollte ich einfach mal entspannen. Ich empfinde das, was sich täglich über uns abspielt, als ungeheuren Eingriff in meine Gesundheit und Lebensqualität und werte es als grossen Stressfaktor.
Leider war mir auch heute wieder keine Ruhe gegönnt, denn ich hatte nicht bedacht, dass sich nicht allzu weit von dieser herrlichen Wandergegend der Flugplatz „Pottschütthöhe“ befindet. Dieser Ort ist ein besonderer Anziehungspunkt für die „Geld-Elite“, die sich besonders gern sonntags mit Kleinflugzeugen austobt. Damit diese Störung der Ruhe auch wirklich großzügig angenommen wird, wirbt man auf deren Homepage mit Rundflügen.
Mein Fazit heute war: Es ist einem wirklich an keinem Tag mehr gegönnt, in Ruhe die Natur zu genießen, zumal es ja in der jetzigen „besonderen Situation“ sonst keine Gelegenheiten gibt, sich etwas Zerstreuung und Lebensfreude zu verschaffen. Wie empathielos und armselig müssen Menschen sein, die ihr eigenes Vergnügen nur noch darin sehen, andere Menschen mit unerträglichem Lärm zu quälen?
Während ich diesen Bericht schreibe, sind meine Gedanken und Ängste schon wieder auf morgen und die kommende Woche gerichtet. Was wird uns dann wieder an „unbedingt notwendigen Übungsflügen“ des Militärs zugemutet?
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