Mehr und mehr Menschen in der Region fragen sich, wozu unsere Politiker und die Bundeswehr eigentlich da sind. Wir werden von ausländischem Militär terrorisiert, und keiner will dafür verantwortlich sein. Der Skandal wird totgeschwiegen und alle glauben, es hätte – wie immer – keine Konsequenzen. Das dumme Wahlvieh wählt eh aus Gewohnheit wie immer, und der Karriereweg geht vom Orts- über den Gemeinderat und Kreistag in die Landesregierung, von dort nach Berlin. Und immer schön wegschauen, wenn das Militär die Bürger terrorisiert und verarscht, egal ob eigenes Militär oder NATO-Lärmtouristen. Der Erfolg von Maas, Altmaier und Kramp-Karrenbauer zeigt, wie es geht. Auf dem Weg an die Fleischtöpfe heuchelt man – wenn es unbedingt sein muss – ein wenig Verständnis für die Bürger, aber wenn schon Dialog, dann nur, um den Bürgern die angebliche Notwendigkeit des Kampfjetlärms der halben NATO bei uns noch besser zu erklären.
Die SPD in Rheinland-Pfalz hat sogar einen Placebo-Teilsatz in ihr Wahlprogramm aufgenommen: „in der Pfalz ist Lärm durch militärische Flugaktivitäten ein Thema“. Über 40.000 Beschwerden sind zwar nicht mehr unter den Teppich zu kehren, sind aber nur ein „Thema“, kein Problem. Insofern kann man eine „Stabsstelle gegen Lärm“ schaffen, wo man den militärischen Anteil aussitzt und verschimmeln lässt. Eine Stabsstelle für militärischen Fluglärm hat man dagegen schon länger, die nennt sich Innenministerium unter Roger Lewentz, und dort tut man alles, damit der größte Lärmverursacher der Region, die US Air Force, ihre F16-Kampfjets bloß nicht aus Spangdahlem abzieht. Ebenso gibt es keinerlei Widerstand gegen den zunehmenden belgischen Lärmtourismus. Wie glaubhaft sind die Vertröstungen der rheinland-pfälzischen SPD, den militärischen Fluglärm irgendwie, irgendwo, irgendwann halbwegs ernstzunehmen? Und wieso tut sie das nicht jetzt schon?
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