Es hat sich bereits etwas getan. Ohne die bisherigen Beschwerden hätte uns das Militär niemals einen kampfjetlärmfreien Freitagnachmittag zugestanden – auch wenn er unter allen anderen Übungslufträumen in Deutschland normal ist.
Wenn mit relativ wenig Druck und Beschwerden bereits eine kleine Minderung der Diskriminierung möglich war, ist mit mehr Druck und Beschwerden auch noch mehr möglich. Das Verteidigungsministerium kann sich tatsächlich in Richtung Grundgesetz und Grundrechte bewegen, was eine wichtige Erkenntnis ist. Wir stehen erst am Anfang. Wenn sich mehr Menschen konsequent beschweren, können wir mehr erreichen. Zu hoffen, dass man nach einer Handvoll Beschwerden eine ausführliche Antwort mit Entschuldigung und Plan zur Minderung des Kampfjetlärms erhält, ist Tagträumerei. Es wird Jahre dauern und mutige Wahlentscheidungen brauchen, bis wir hier leben können wie alle anderen in Deutschland. Ja zu regelmäßigen Beschwerden, nein zu Militärverstehern in der Politik. Der Aufwand ist minimal. Mit unseren Überfluglisten ist eine Beschwerde eine Sache von Sekunden.
Macht Euch bloß nichts vor: Das Militär sucht sich den schwächsten Gegner, um seinen Kampfjetlärm loszuwerden. Die niederländische Luftwaffe hat bereits die extrem lauten F35-Kampfjets angeschafft und erlebt heftigen Widerstand zu Hause, die Belgier haben schon F35 bestellt. Zieht das US-amerikanische F16-Geschwader nicht von Spangdahlem ab, werden dort früher oder später ebenfalls F35 stationiert werden. Was glaubt Ihr, wo sie diesen nirgendwo vermittelbaren Lärm entsorgen werden, wenn ihnen das Bundesverteidigungsministerium durch Nichtstun signalisiert, dass sie ihn ruhig im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz abkippen können?
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