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• [05.09.2014]  Sollte sich nicht das Militär nach uns richten statt umgekehrt?

  Auszug eines Briefs an die saarländische Landesregierung

  Von einem Leser aus Nonnweiler

  Sehr geehrte Damen und Herren,
  heu­te Mor­gen ist es mal wie­der aus­neh­mend ru­hig im nörd­li­chen Saar­land. Sei 9:35 Uhr sind wir, ähn­lich wie ges­tern, im Krieg. Und der wird nicht nur von den sonst hier Üben­den ver­ur­sacht, son­dern auch die ita­lie­ni­sche Luft­waf­fe tobt sich mit Tor­na­dos hier aus. Und da­mit kom­men wir zu ei­nem Grund­pro­blem:

  Wenn – an­geb­lich – die deut­sche Luft­waf­fe im Aus­land über Einö­den üben darf, so kann das doch kein Grund dafür sein, dass aus­län­di­sche Luft­waf­fen – Ita­lie­ner, Fran­zo­sen, Bel­gier, Hollän­der, gar Rumä­nen – statt über ih­ren Einö­den hier bei uns über ex­trem be­sie­del­tem Raum üben kom­men. Das kann nicht im Sin­ne ei­ner schritt­wei­sen Si­tuta­ti­ons­ver­bes­se­rung, ei­ner Le­bens­ver­bes­se­rung für die Bür­ger hier sein! Auch das Ar­gu­ment, an­de­re To­po­gra­phien ken­nen­ler­nen zu müs­sen, ist kei­nes. Im Ver­tei­di­gungs­fal­le wird doch wohl ganz Deutsch­land zu ver­tei­di­gen sein und nicht nur das Saar­land bzw. das un­ter der TRA LAUTER lie­gen­de Ge­biet? Da die Pi­lo­ten aber den Rest Deutsch­lands nicht ha­ben ken­nen­ler­nen dür­fen, ist es ir­re­le­vant, wo sie ihn nicht ha­ben ken­nen­ler­nen dür­fen, ob über ih­ren Einö­den, über dem Meer oder über dem Saar­land. Sie wer­den sich zu­recht­fin­den müs­sen. Im üb­ri­gen in­ter­es­siert ers­tens in der Höhe, in der geübt wird, die To­po­gra­phie nur noch pe­ri­pher, zwei­tens sind bei Luft­kampfü­bun­gen To­po­gra­phien, egal wel­cher Pro­ve­ni­enz un­in­ter­essant. Ab­ge­se­hen da­von wer­den wir doch den Pi­lo­ten nicht un­ter­stel­len wol­len, dass sie auch nach fünf­zig­ma­li­gem Über­flie­gen die To­po­gra­phie im­mer noch nicht ver­in­ner­licht ha­ben, nicht wahr? Auch Ther­mik und ähn­li­che den mo­der­nen Kampf­jets wohl nur noch in ge­rings­tem Maße et­was an­ha­ben kön­nen­de Umstän­de sind si­cher­lich über dem Meer, ei­ner Wüs­te oder sonst ei­nem Ge­biet mit deut­lich we­ni­ger Be­las­tung für die Be­völ­ke­rung ken­nen­zu­ler­nen.

  Mit ei­nem grundsätz­li­chen Um­den­ken da­hin­ge­hend, dass sich mi­litäri­sche Übun­gen der Be­völ­ke­rung an­pas­sen soll­ten und nicht die Be­völ­ke­rung den Übun­gen, ist si­cher­lich ein Fort­schritt zu er­zie­len. Es ist u. a. auch nicht ein­zu­se­hen, warum Luft­be­tan­kun­gen über be­wohn­tem Ge­biet statt­fin­den müs­sen. Sie müs­sen es nicht, es scheint aber halt so be­quem, das al­les di­rekt vor der Haus­tür zu er­le­di­gen.

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