Am Ostersamstag nahmen ca. 80 Personen am tradionellen Ostermarsch der Friedensinitiative Westpfalz (FIW) teil. Unterstützt von Parteien, Initiativen, Gruppierungen und auch von unserer Bürgerinitiative sollte wiederum ein Zeichen gesetzt werden für ein friedliches Zusammenleben in der Welt ohne kriegerische Auseinandersetzungen und Militarismus. Das SWR-Fernsehen hat in den Landesschau-Nachrichten darüber berichtet.
Die Rede bei der Abschlusskundgebung vor der Stadthalle in Landstuhl hielt der Abgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag, Daniel Matthias Schäffner (SPD). Auch unser Vorstandsmitglied Doris Emrich hatte die Möglichkeit ein Statement abzugeben. Gegen 15.00 Uhr klang die friedlich verlaufene Demonstration bei strahlendem Sonnenschein aus. Hier die Rede von Doris Emrich:
Liebe Anwesenden, liebe Friedensfreunde,
es freut mich, dass auch dieses Jahr Menschen bei diesem Ostermarsch
gezeigt haben, dass Frieden für sie ein wichtiges Anliegen ist, für das
es sich zu engagieren lohnt, denn Frieden kommt nicht von allein!
Wir als Bürgerinititaive gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung sehen unser Engagement und unsere Aufgabe auch darin, Zeichen zu setzen gegen die kriegerische Nutzung der Air Base Ramstein. Gerade in letzter Zeit wurde in den Medien über die „geheimen und schmutzigen Kriege“ der USA von deutschem Boden aus berichtet. Dabei wurde insbesondere auch der Einsatz von Drohnen erwähnt, die von Ramstein aus gesteuert werden und in anderen Ländern schon über 1.000 Menschen ermordet haben! Diese schändliche Rolle, die Ramstein dabei spielt, wurde vom ehemaligen US-Drohnenpiloten – Brandon Bryant – bekannt gemacht. Meine größte Hochachtung vor diesem Mann, der seinem Gewissen gefolgt ist und diese Verbrechen ans Tageslicht brachte.
Man muss sich das einmal vorstellen: Da sitzen Soldaten, wie bei einem Computerspiel am Joystick und töten willkürlich Menschen, die niemals die Chance auf einen fairen Prozess hatten, geschweige denn sich im Kriegszustand mit ihren Mördern befanden. Welch eine Schande, dass bei diesen Angriffen unzählige, unschuldige Zivilisten ums Leben kamen! Längst hätte die Bundesregierung dem Verdacht nachgehen müssen, dass die USA ihre Militärbasen in Deutschland für diese gezielten Tötungen nutzt.
Ich frage Sie, liebe Anwesenden, dürfen und wollen wir weiterhin die Augen verschließen vor dem, was hier vor unserer Haustür passiert? Kann weiterhin geschwiegen werden, welche schändliche Rolle diese Air Base im weltweiten Kriegsgeschehen zuzuschreiben ist? Meine Bitte lautet: Wir dürfen nicht länger zusehen, dass unsere Heimat missbraucht wird, um völkerrechtswidrige Angriffskriege vorzubereiten und durchzuführen! Wir dürfen nicht länger ignorieren, dass ohne diese Drehscheibe Ramstein all die Kriege der USA niemals möglich wären! Wer dazu schweigt, macht sich mit schuldig!
Nun noch ein paar Worte zu der Arbeit der Bürgerinitiative: Es ist nicht möglich, dass irgend jemandem verborgen bleibt, wie diese Region immer mehr zur Müllkippe an militärischem Fluglärm wird. Besonders die Zunahme der Kampfjetübungen zerstört immer mehr unsere Gesundheit und Lebensqualität! Es ist schon besonders dreist, dass in dieser Region um Ramstein auch noch F-16-Kampfjets der US-Militärs aus Spangdahlem täglich üben. Dieses Horrorszenario wird dann noch von Bundeswehr-Tornados aus Büchel und Eurofightern aus Nörvenich/NRW ergänzt! Besonders die Übungen bis in die späten Abendstunden stellen sich immer mehr als Folter heraus. Es gibt kein Argument, dass diese Übungsflüge über bewohnten Gebiet stattfinden müssen!
Es ist für uns unverständlich, dass dies hingenommen wird und viele Bewohner dieser Region nicht einmal die Möglichkeit nutzen, sich über diese Belastung zu beschweren. Wollen sie es wirklich zulassen, dass ihre Gesundheit nachhaltig zerstört wird? Wollen sie es wirklich zulassen, dass diese landschaftlich so schöne Region immer mehr zu einem riesigen Truppenübungsplatz missbraucht wird? Ich denke, wir sind es auch der nachkommenden Generation schuldig, diese Zerstörung nicht länger hinzunehmen!
Lassen sie uns weiter für eine lebenswerte, friedliche Region kämpfen, denn wer nicht kämpft hat schon verloren!
Zum Abschluss möchte ich ihnen noch einen Spruch von Mahatma Gandhi mitgeben: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg!“
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