Pressemitteilung der Landtagsfraktion DIE LINKE vom 20.07.2010:
Dagmar Ensch-Engel: „Aussagen der Christdemokraten sind Verhöhnung
der Opfer.“
Dagmar Ensch-Engel, umweltpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion DIE
LINKE, wirft ihrem Siersburger Landtagskollegen
Günther Heinrich (CDU)
vor, mit seinen „geschönten Aussagen“ zum Thema Fluglärm die
Opfer geradezu zu verhöhnen. „Heinrich hatte noch kürzlich
behauptet, der militärische Fluglärm über der TRA Lauter habe sich
verringert und sei nunmehr im erträglichen Rahmen. Die Realität der
letzten Tage hat uns jedoch eines besseren belehrt und Heinrichs Worte
sind geradezu ein Schlag ins Gesicht aller Betroffenen“,
kritisiert Ensch-Engel.
Die Beckinger Landtagsabgeordnete fordert von Heinrich eine Erklärung,
warum sich „immer noch so viele Kampfjets am nordsaarländischen
Himmel tummeln, und warum von den angekündigten und laut Statistik auch
aufgeführten Entlastungen in den letzten Wochen nichts zu merken
ist“. Ensch Engel berichtet, sie habe Beschwerden von Bürgern aus
dem nahezu gesamten Landkreis Merzig-Wadern erhalten. Sogar ein
ärztliches Attest eines betroffenen Mannes habe sie erreicht, der über
eine durch Fluglärm bedingte Verschlechterung seines psychischen
Zustandes klagte.
Ensch-Engel sieht die saarländische Landesregierung in der
Verpflichtung, die Bemühungen zur Lärmreduzierung massiv voranzutreiben.
Es sei an der Zeit, dass Heinrich und seine aus Thailen stammende
Landtagskollegin Helma Kuhn-Theis (CDU) sich mit Ensch-Engel bei
Innenminister Stephan Toscani (CDU) und dessem rheinland-pfälzischen
Amtskollegen Karl-Heinz Bruch (SPD) dafür einsetzen, dass „endlich
über die Parteigrenzen hinweg Bewegung in die Sache kommt“.
Ensch-Engel bemängelt zudem die geschönten Statistiken, die keine
Angaben über Schallpegel oder den Schadstoffausstoß der Militärmaschinen
geben. Unterstützung bekommt sie vom Kreisvorstand der Linken in
Merzig-Wadern. „Noch im vorletzten und vergangenen Jahr gab es
vorwiegend Beschwerden aus dem Hochwaldraum, nun aber ist der Grüne
Landkreis Merzig-Wadern als Ferienregion nahezu in Gänze
betroffen“, weisen Elmar Seiwert, Ruth Müller und Reinhold Engel
vom Kreisvorstand auf die Misere hin. Im Zuge des Strukturwandels sei
gerade das Nordsaarland auf den Ausbau der Tourismusbranche angewiesen;
allerdings gehöre zur Erholung auch Ruhe und die sei nicht mehr
gewährleistet, gibt die Kreisspitze der Linke zu bedenken.
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