Von unserem Vorstandsmitglied Patrick Fey
Von: Patrick Fey
Gesendet: Montag, 12. Juli 2010 12:57
An: fliz@bundeswehr.org
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karlpeter.bruch@ism.rlp.de,
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s.toscani@innen.saarland.de
Betreff: Beschwerde wegen militärischen Fluglärms
Sehr geehrte Damen und Herren,
am Freitag, dem 9. Juli 2010, kam es im Raum 66606 St. Wendel in der
Zeit zwischen 10:51 und 11:37 Uhr zu teilweise extremer Lärmentwicklung
durch übende Kampfflugzeuge.
Dabei begann im Schnitt alle 3,5 Minuten eine neue Lärmphase, die
jeweils auch minutenlang anhielt. Dies hatte zur Folge, dass der
benannte Zeitraum praktisch durchgängig verlärmt war.
Nach Auskunft des Bundesluftwaffenamtes handelte es sich bei der
Lärmquelle um 3 Maschinen vom Typ F-16 von der Spangdahlem Airbase, die
auf einer Höhe von 5000 Metern flogen.
Obgleich diese Beschwerde einmal mehr nutzlos sein wird, weil die
Maschinen oberhalb von 3000 Metern flogen und damit nach geltender
Regelung länger als 20 Minuten verweilen durften, protestiere ich aus
folgenden Gründen trotzdem gegen diese Übungspraxis:
Ein Kampfflugzeug auf 5000 Metern Höhe ist bei entsprechender
Beanspruchung der Triebwerke am Boden immer noch sehr laut. Drei solcher
Kampfflugzeuge auf einmal sind sicherlich nicht leiser als ein einziges.
Soweit der objektive Teil.
Nun zum subjektiven Teil. Ich halte es für menschenverachtend, ein
solches Lärmaufkommen über einen Zeitraum von gut 45 Minuten über
bewohntem Gebiet zu konzentrieren. Dies vor allem unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass es am gleichen Tag schon in der Zeit zwischen 9:00
Uhr und 9:45 Uhr zu einer Vielzahl von Lärmereginissen durch übende
Kampfflugzeuge, ebenfalls von der Spangdahlem Airbase, kam.
Meiner persönlichen Auffassung nach gibt es keinen einzigen vernünftigen
Grund, ein solches Lärmaufkommen in meiner Heimatregion zu
konzentrieren. Es handelt sich immerhin bei dem geschilderten und in
Ihren Augen hochgradig legitimem Vorfall ja nicht um einen Einzelfall.
Derzeit erleben die Menschen in Rheinland-Pfalz und im Saarland das
Gleiche wie schon in den Sommerferien der Vorjahre, nämlich fast täglich
Kampfjetlärm von morgens kurz nach 8 Uhr bis Abends um 21 Uhr. Es
verschließt sich einem halbwegs vernünftig denkenden Menschen völlig,
wie man solche Zustände als legitim und normal einstufen kann. Allen,
die tatsächlich SO denken und der Ansicht sind, dass eine lebenswerte
Umwelt per Definition mit dem permanenten Dröhnen von Tötungsmaschinen
erfüllt sein muss, empfehle ich dringend, sich in Behandlung zu begeben.
Eine Aufstellung der Einzelereignisse des oben geschilderten Vorfalls
entnehmen Sie bitte der beiligenden Dokumentation.
Patrick Fey
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