Da die Sommerredaktion der Rheinpfalz traditionell weniger stark besetzt ist und mit der Flut der Leserzuschriften nicht immer mithalten kann, veröffentlichen wir den Leserbrief unseres Vorstandsmitglieds Doris Emrich vorab:
US-Kommandeur Dillon stellt zukünftige Militäroperationen vor
Jedes Jahr erfreut uns die Rheinpfalz-Sommerredaktion mit mehr oder
weniger interessanten Beiträgen. Ein Spiegelbild des politischen Geistes
dieser Zeitung stellt aber der „Auftritt“ des US-Kommandeurs
Dillon dar.
In Kampfuniform erschienen – man befindet sich ja stets im
Kriegseinsatz – lässt er die fluglärmgequälten Menschen dieser
Region wissen, dass die „zusätzlichen Flugbewegungen im
Zusammenhang mit Afghanistan nicht so zahlreich seien, wie zunächst
gedacht“. Diese Anmaßung und Verhöhnung ist nicht zu fassen! Herr
Dillon sollte sich daran erinnern: Die Kriege in Irak und Afghanistan
sind völkerrechtswidrig und verstoßen gegen unser Grundgesetz Art. 26.
Die Bevölkerung dieser Region wird Tag und Nacht mit Fluglärm zugemüllt
und die Gesundheit der hier lebenden Menschen zerstört. Von US-Militärs
angekündigte Fluglärmreduzierungen sind nur Beschwichtigungen und Lügen,
um Beschwerden abzuwiegeln.
Unsere Heimat und Lebensqualität dürfen nicht länger zerstört werden, um
die imperialistischen Interessen der USA durchzusetzen.
Es ist ein Skandal, dass dieser Kommandeur dann auch noch frei weg
erklären darf, dass er das US-Hospital in Weilerbach favorisiert, damit
seinen verwundeten Soldaten nur kurze Wege zugemutet werden dürfen. Nach
einem Abzug aus Irak und Afghanistan richte er „beispielsweise den Blick
auf Afrika“.
Deutlicher kann man nicht darstellen, welche Länder man als nächstes mit
Kriegen vernichten will. Wozu braucht man sonst ein Hospital für
verletzte Soldaten?
Mehr Kriege – mehr verletzte Soldaten – mehr Gewinne für die
Rüstungsindustrie (die einzige US-Branche mit Zuwachsraten)!
Wie verwerflich, dass die Rheinpfalz die Kriegspropaganda eines
US-Brigadegenerals nutzt, um ihre Seiten zu füllen!
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