Eine entnervte Kaiserslauterner Bürgerin rief gestern hilfesuchend das Umweltamt der Stadt Kaiserslautern an. Sie beschwerte sich über den immer schlimmeren Kampfjetlärm und bat um Nachforschungen, wer schuld an den Überschallknallen der letzten Tage war. Anstatt sich für ihre Bürgerin einzusetzen, belehrte Mitarbeiterin I. sie, dass die Übungszone TRA LAUTER ja bloß zu 30 % ausgelastet sei.
Wir wussten nicht, dass das Umweltamt der Stadt Kaiserslautern eine vorgelagerte Propagandaabteilung des Luftwaffenamtes ist. Diese 30 % sind nämlich genau der Wert, mit dem das Militär uns weismachen will, dass der Lärm weder konzentriert noch unerträglich sei. Das Militär geht nämlich wie selbstverständlich davon aus, dass es uns Kampfjetlärm ohne Lautstärkelimit durchgehend von 08.00–23.30 Uhr im Winter und von 08.00–21.00 Uhr im Sommer zumuten dürfe. Schließlich hat es sich diesen Lärm selbst genehmigt. Und dann hat alles seine Ordnung.
Unsere Aufrufe an alle Opfer, sich über jeden Tag mit Kampfjetlärm zu beschweren, sind kein unnötiges Gejammer. Das Militär denkt allen Ernstes daran, den hiesigen Lärm weiter zu steigern – was man an der aktuellen Übungspraxis der US-Airforce sieht und hört. Stillhalten heißt um noch mehr Lärm betteln. Wir warnen vor blauäugiger "Es wird schon nicht so schlimm werden"-Trägheit. Den Fehler haben wir schon bei der Erweiterung der TRA LAUTER im Jahr 2003 gemacht, als die TRA EIFEL geschlossen wurde. Deren Lärm ist nun hier. Beschwert Euch nicht bei uns. Beschwert Euch bei Euren Politikern!
Zum Archiv mit allen Artikeln