Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Es ist 8.00 Uhr, und wir freuen uns auf ein gemütliches Frühstück. Wie aus heiterem Himmel kommt der Krieg zu uns in Form von Kampfjets. Es dröhnt, die Scheiben vibrieren, es wird ordentlich eingeheizt mit Nachbrenner. Dieses „Militärpack“ aus Spangdahlem muss die Zeit nutzen, schliesslich ist morgen ein deutscher Feiertag. Der Appetit ist uns inzwischen vergangen!
Ohne Pause geht es weiter, Bodenlärm von dem Kriegsflughafen Ramstein, Transportmaschinen, die starten und landen, dazu ein paar Runden mit Kampfhubschraubern, und Hercules sind auch schon unterwegs.
Mittlerweile haben wir uns in unseren Keller zurückgezogen, denn in unserer Wohnung ist es nicht mehr auszuhalten. Lebensqualität pur!!! Wir rufen im Vorzimmer unseres Oberbürgermeisters an und werden vertröstet, dass unsere Beschwerde weitergegeben wird, wir rufen im Umweltamt an und prangern an, dass die Mitarbeiterin sich in der Lärmschutzkommission für die Verringerung des Fluglärms bedankt hat (heute schon gelacht?), auf der Gegenseite wird der Hörer aufgeschmissen. Adrenalin- und Cortisolausschüttung laufen auf Hochtouren – unsere Gesundheit spielt für all diese Ignoranten und Opportunisten keine Rolle! Im Büro unseres Innenministers lächelt man über unsere Beschwerden, ebenso im Vorzimmer des „volksnahen“ Kurt Beck.
Nun ein weiterer hilfloser Versuch – ein Anruf beim Bürgertelefon des Luftwaffenamtes in Köln. Oh Wunder, eine Verbindung kommt sogar zustande. Aber dieser Uniformträger hört sich emotionslos unsere Wutausbrüche an! Der Lärm geht weiter in einer Dimension, die einmalig ist. Unsere amerikanischen „Freunde“ geben richtig Gas in ihren Kisten, was interessieren die „fucking“ Zivilisten? Wozu müssen sie eigentlich noch üben, man beherrscht doch aus dem ff, wie man unschuldige Menschen in den Kriegsgebieten mordet?
Wir erinnern uns an das an uns gerichtete Schreiben der Bürgermeisterin Dr. Wimmer-Leonhardt, dass Übungsflüge nicht über bebautem Gebiet stattfänden. Wir wussten bis dahin nicht, das wir in einem Zelt „hausen“ und alle Bewohner dieser Stadt ebenso.
Fazit: Diese Politiker hier verdienen es nicht, „Volksvertreter“ genannt zu werden. Sie lassen es mit Gewissenlosigkeit zu, dass dieses arrogante „Militärgesindel“ alles zerstört: Gesundheit, Lebensqualität und unsere Heimat. Jagt diese Amis endlich nach Hause und diese amerikahörigen Politikerknechte mit!!!
Wir haben die „Schnauze“ gestrichen voll!! Unser Blutdruck nähert sich der 200er Grenze. Um 11.05 Uhr scheint der Spuk vorbei zu sein, aber der Tag ist längst noch nicht zu Ende.
Beim Bummel durch die Stadt begegnen uns dann noch in Scharen die Verursacher unserer Folter in Kampfanzügen! Das ist die zur Garnisonsstadt verkommene Stadt Kaiserslautern!
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