Den folgenden Leserbrief unseres Vorstandsmitglieds Doris Emrich zum Artikel „Das Kinderfest wächst von Jahr zu Jahr“ in der Rheinpfalz vom 22.05.2010 veröffentlichen wir vorab:
Kinderfest mit Bundeswehr-„Karriere-Truck“ in
Kaiserslautern
Es ist sehr begrüßenswert, dass die Werbegemeinschaft „Kaiser in
Lautern“ jährlich dieses Kinderfest veranstaltet. Einen ganz
besonderen Höhepunkt hatte sich dieses Jahr Alexander Heß zusätzlich zum
„Kettcar-Rennen“ ausgedacht:
Die Bundeswehr durfte sich mit ihrem „Karriere-Truck –
Karriere mit Zukunft“ auf dem Alten Theaterplatz präsentieren. Wie
sehr muss die Bundeswehr inzwischen unter Personalmangel leiden, dass
sie ihr „Kanonenfutter“ für die sich ausweitenden
Auslandseinsätze schon auf einem Kinderfest rekrutieren muss? Neben
Schulbesuchen der Soldatenwerber hat die Bundeswehr jetzt auch
Kinderfeste entdeckt, um den „Militärgeist“ möglichst früh in
die Köpfe der Kinder und Jugendlichen zu infiltrieren. Warum auch nicht?
Schließlich handelt es sich ja bei den zur Zeit in Afghanistan
stattfindenden Kriegshandlungen nur um humanitäre und technische
Hilfsmaßnahmen – wie es offiziell genannt wird! Der folgende
Slogan würde sicher besser zu den Gegebenheiten passen: „Heute am
Karriere-Truck – morgen in Afghanistan!“ Es ist
unverantwortlich und mit unserer Demokratie nicht vereinbar, dass
deutsche Soldaten gegen den mehrheitlichen Willen der eigenen
Bevölkerung in anderen Ländern Krieg führen und dabei Menschen töten.
Ein auf Kinder abgestimmtes gelungenes Fest sollte auf
Werbemaßnahmen
für Militär verzichten und sich auf „Spaß und Spiel“
beschränken! Die Präsenz von Soldaten aller Waffengattungen ist bei
einer solchen Veranstaltung nicht angebracht, ja sogar geschmacklos und
verwerflich!
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