Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
In der Stadratsitzung vom 3. Mai 2010 kein wirkliches Thema
Als Zuschauer der Sitzung mussten wir miterleben, wie der Antrag der Partei DIE LINKE, den Fluglärm in die Lärmkartierung aufzunehmen und die Studie von Prof. Dr. Greiser im Umfeld der Air Base Ramstein anzuwenden, von den meisten Stadtratsmitgliedern abgeschmettert, ja sogar ins Lächerliche gezogen wurde. Dies lässt die Vermutung zu, dass persönliche Interessen vor die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger gestellt werden. Besonders die so genannten „Volksparteien“ scheinen mit Blindheit und Taubheit geschlagen zu sein. Auch die beiden anwesenden Redakteure des lokalen Monopolblattes DIE RHEINPFALZ „vergaßen“ in ihrem Bericht das Thema Fluglärm. Was nicht sein darf – gibt es auch nicht! Wir hielten es für dringend erforderlich, dem Oberbürgermeister dieser Stadt einen Brief zu schreiben.
Sehr geehrter Herr Dr. Weichel,
bravo, das haben Sie in der gestrigen Stadtratssitzung doch sehr gut
hinbekommen. Nun sind diese beiden lästigen Themen Lärmgutachten und
-kartierung dort angekommen, wo sie mit „Kompetenz“
behandelt werden. Die Herren des Umweltamtes werden ganz bestimmt mit
Sachverstand und der nötigen Überzeugung diese Sache angehen.
Es war erschreckend festzustellen, welch ein Mangel an Sachkenntnis über
die militärischen Gegebenheit in dieser Region vorhanden ist. Besonders
die Einlage des „Pausenclowns“ im Stadtrat war sachlich
völlig daneben, passte aber in die Gedankenwelt der meisten
Stadtratsmitglieder. Die Menschen, die hier massiv unter Fluglärm und
Schadstoffen leiden, haben diese Verhöhnung ganz bestimmt nicht
verdient.
Wir fragen uns zu Recht, warum Sie Ihre persönliche Betroffenheit, die
Sie in einer E-Mail an uns zum Ausdruck bringen, nicht einmal öffentlich
äußern? Warum diese enorme Zurückhaltung, wenn es um Militärs geht?
Man kann ja wirklich nicht von einem Stadtoberhaupt verlangen, das dem
1. FCK jährlich 1,2 Mio. Euro schenkt, für die Gesundheit
seiner Bürger 50.000 Euro zu „opfern“.
Wir zweifeln schon lange an Ihrer Aufrichtigkeit bei der Zusammenarbeit
mit unserer Bürgerinitiative. Dies wurde uns gestern in der
Stadtratssitzung bestätigt. Sie haben es bisher immer geschickt
vermieden, klare Stellung zu beziehen.
Auch wenn Sie es niemals aussprechen, wird es doch immer wieder
deutlich, dass Sie den Weggang der US-Besatzer sehr bedauern würden.
Vergessen Sie endlich die Lügen von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung.
Der Preis der hierfür durch Verlust von Gesundheit, Lebensqualität und
intakter Heimat gezahlt wird, ist ungleich höher!
Kaiserslautern erwache – oder ersticke in Fluglärm und Dreck!
Wir grüßen
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