Die Anwohner um die Airbase Spangdahlem schöpften gestern schon Verdacht. Viele Jets starteten, aber keiner kam zurück. Nun wird der Verdacht zur Gewissheit: Alle Staffeln, F-16 und A-10, wurden in die USA zurückverlegt. Die fehlende gestrige Abendverlärmung ist damit erklärbar. Ob sie z.B. in Großbritannien einen Zwischenstopp einlegten oder die Strecke von hier aus nonstop flogen, ist uns nicht bekannt. Es ist naheliegend, dass sie diese Flüge mit Luftbetankungsübungen kombinierten.
Die US-Airforce rüstet mehr und mehr auf unbemannte Flugkörper um, die über Deutschland nicht üben dürfen, weil sie zur Steuerung Funkfrequenzen nutzen, die von der Bundesnetzagentur bereits für andere Zwecke vergeben wurden.
Dass diesen Monat mit der Verlegung einer Staffel F-16 begonnen wird, war bekannt. Natürlich hofften wir, dass das der Beginn des kompletten Abzugs der Kampfjets ist. Die Umwidmung der US-Airbase Spangdahlem zu einem militärischen Logistikzentrum ist aus vielerlei Gründen abzusehen: Widerstand der Bevölkerung gegen die Übungsflüge mit Kampfjets, Absaufen der Südbahn in Ramstein und Widerstand der Ramsteiner Umgebung gegen das hohe Flugaufkommen. Dass es aber so schnell ging, verblüfft uns fast mehr als es uns freut.
In einschlägigen Foren kann man heute lesen, dass nur die verdientesten deutschen Unterstützer der US-Airforce (US-Ehrenoberst und Innenminister Bruch, Kurt Beck, lokale Bürgermeister, wichtige Plane-Spotter mit Multiplikatorfunktion, handverlesene Militärfans) eingeladen wurden, als die Piloten in einer kleinen Zeremonie am Morgen des 31.03.2010 verabschiedet wurden.
Wir wünschen allen Beteiligten, mit diesem Schicksalsschlag so tapfer umzugehen wie ein traumatisierter Soldat eines Angriffskriegs.
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