Seit Jahren versucht das Militär, Beschwerdeführer zu demotivieren und als einzelne, überempfindliche Querulanten hinzustellen. Auch in Präsentationen der Bundeswehr ist von "notorischen Beschwerdeführern" die Rede. Selbst das zuständige Referat des saarländischen Innenministeriums nimmt die Propaganda-Formulierung gerne auf, dass die meisten Beschwerden angeblich von wenigen Beschwerdeführern stammen. Ganz gelogen ist das sicher nicht, auch wenn Menschen mit dem selben Nachnamen und der selben Postleitzahl zusammengefasst werden. Die meisten Opfer des Lärmterrors geben nach wenigen Beschwerden resigniert auf, weil sich ja doch nichts ändert und das Militär ihnen weismacht, dass sich sonst kaum einer beschwert. Es gibt daher einen Stamm von Beschwerdeführern, die sich so lange beschweren werden, bis sie hier so leben können wie man anderswo in Deutschland leben kann. Klein ist dieser Stamm aber schon lange nicht mehr, und er wird stetig größer.
Wer die nebenstehende Beschwerde im SaarSpiegel liest, lässt sich kein dummes Zeug mehr einreden. Die Menschen im Saarland haben die Schnauze voll, der Fußabtreter und die Lärmmüllkippe für arrogantes, rücksichtsloses Militär und eine lethargische und wortbrüchige Landesregierung zu sein. Es ist in höchstem Maße unverständlich und ärgerlich, dass sich eine Landesregierung bei allen Sauereien mit Kampfjets immer noch vom Militär ruhigstellen lässt, wenn "gegen keine flugbetrieblichen Bestimmungen" verstoßen wurde. Natürlich wird nie dagegen verstoßen, weil es keine Lärmgrenzwerte gibt, weil sich das Militär alles selbst genehmigt und auch die wenigen Verbote selbst aufheben kann (auch den verbotenen Abwurf von Glasfasermüll).
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