MdB Katrin Werner (DIE LINKE) schreibt:
Büchel: zivile Nutzung statt Eurofighter-Standort (19.01.2010)
Zur Ankündigung des Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU), in Büchel ein Eurofighter-Geschwader stationieren zu
wollen, erklärt Katrin Werner, Mitglied im Deutschen Bundestag: "Die
sogenannte 'Nukleare Teilhabe Deutschlands' ist ein historischer
Anachronismus, der aus der Zeit des Kalten Krieges stammt. Guttenbergs
Überlegungen zur Standortsicherung in Büchel laufen darauf hinaus, dass
in der Eifel ab 2014 ein europäisches Jagdbombergeschwader stationiert
wird, das mit Atomwaffen bestückt werden kann und dort Übungseinsätze
fliegt. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag den Abzug der
letzten Atomwaffen in Deutschland vereinbart. Der Fliegerhorst in Büchel
hätte somit keine Funktion mehr und könnte zivil genutzt werden.
Guttenbergs Vorstoß zielt stattdessen darauf ab, die militärstrategische
Bedeutung des Standorts zu erhalten. DIE LINKE fordert den sofortigen
Abzug der Atomwaffen aus Büchel und die Schließung des Militärstandorts
im Rahmen eines zivilen Nachnutzungskonzepts. Die Eifel-Mosel-Region
bedarf einer nachhaltigen Strukturförderung, die zivile Arbeitsplätze
schafft, aber gewiss keinen unsinnigen und kostspieligen
Eurofighter-Standort."
Wer glaubte, dass mit dem Abzug der US-Atombomben der provinzielle Fliegerhorst Büchel mangels Existenzberechtigung dichtgemacht wird, sollte wachsam sein. Guttenberg will dort Atombomber hinschleppen. Da der Eurofighter, den er ebenfalls als Vorwand zur Erhaltung des Standorts dort hinbringen will, unseres Wissens keine Atombomben transportieren kann, läuft es darauf hinaus, weitere Ausländer dort zu stationieren. Die Übungszone TRA EIFEL ist dichtgemacht worden. Dass diese zusätzlichen Ausländer zusammen mit den Bundeswehr-Eurofightern dann in die Westpfalz und ins Saarland zur Lärmentsorgung fliegen, liegt nahe. Daher können wir nur jedem Bewohner der Westpfalz und des Saarlands nahelegen, sofort gegen diese Pläne zu protestieren. Z.B. bei karl-theodor.guttenberg@bundestag.de
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