Na wer hat denn da gedrängt, dass ein bisschen Propaganda für den US-Kriegsflughafen Ramstein in die Saarbrücker Zeitung kommt? Nachdem offensichtlich klar ist, dass die paar zivilen Jobs für Deutsche immer weniger werden, dass über 1000 ehemals vermietete Häuser leerstehen, dass die Existenz des Azur-Bades wegen des neuen Schwimmbads auf der Airbase gefährdet ist, will man wenigstens die Saarländer beschwichtigen, die in letzter Zeit kein Verständnis mehr für die Belästigungen der US-Kriegsmaschinerie aufbringen: "Seht mal her, euer Baugewerbe wird reich, reich, reich!"
Der mit leuchtenden Augen präsentierte Umsatz wird - auf zwei Jahre gesehen - alleine schon durch die offiziell eingeräumten Steuergelder für den Ausbau der Kriegsflughäfen Spangdahlem und Ramstein aufgefresen. Was alles noch an Zuschüssen für das vermurkste KMCC-Einkaufszentrum auf der Airbase geflossen ist und fließen wird, können wir nur erahnen. Und dazu kommt noch die Milliarde USD jedes Jahr an unseren Steuergeldern, die unsere Regierung dem US-Militär in den Hintern schiebt.
Diese Steuergelder könnten in weitaus sinnvollere Bauprojekte gehen. Die Krankenhäuser im Saarland sind ein Trauerspiel. Krankenzimmer ohne Nasszelle und Toilette sind immer noch keine Ausnahme. Auf Gemeinden kommen wegen der Abwanderung der Bevölkerung (mögen die den US-Lärm nicht mehr?) große Kosten für die Anpassung der Kanalisation zu, weil die geringeren Abwassermengen die zu groß dimensionierten Rohre nicht mehr durchspülen. Auch könnte man mehr Lärmschutzmaßnahmen an Straßen und Schienenwegen durchführen, wenn das Geld da wäre. Aber Krieg geht halt vor. Und wir bezahlen ihn.
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