Warum ist militärischer Fluglärm besonders belastend?
Es mögen sich die beneidenswerten Menschen, die nicht unter einer TRA
(militärischen Übungszone) leben, fragen, was denn so schlimm sein kann,
wenn man in einer Entfernung von zig Kilometer von einem Flughafen lebt.
Was Leute erdulden müssen, die in einer Einflugschneise leben, können
sich manche Menschen vorstellen, aber wieso Bürger auf die Barrikaden
gehen, die auf einer Fläche verteilt sind, die mehr als die doppelte
Fläche des Saarlands umfasst, bleibt so manchem unverständlich.
Es handelt sich eben um militärischen Fluglärm.
Militärischer Fluglärm ist aus vielen Gründen besonders belastend:
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Kampfjets sind extrem laut. Es gibt keine Grenzwerte für die
Lautstärke der Triebwerke, nur die Leistung zählt. Die von Politikern
und Behörden immer wieder
angeführten Mindestflughöhen bieten keinen ausreichenden Schutz.
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Die großen, meist überalterten Transportflugzeuge brauchen ebenfalls
keine Lärmgrenzwerte einzuhalten, um auf den Militärflughäfen zu
starten und zu landen. Auch für den Nachtflugbetrieb gelten keine
Grenzwerte. Das gibt es so ähnlich auch bei zivilen oder zivil
angestrichenen Provinzflughäfen
wie dem Hahn, bei dem verblendete Lokalpolitiker die ältesten und
lautesten Kisten starten und landen lassen. Beide Fälle werden in der
Regel von der Lokalpolitik gedeckt in der naiven oder sonstwie
genährten Annahme, dass sich die Belastung der Bevölkerung auf
wundersame Weise in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region
niederschlägt.
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Die meisten Flüge der Kampfjets sind Übungsflüge. Es geht dabei nicht
darum, in möglichst kurzer Zeit oder mit möglichst wenig Treibstoff
von A nach B zu kommen, sondern darum, möglichst lange in der Luft zu
sein. Daher werden Ortschaften gewohnheitsmäßig immer wieder von den
selben Maschinen überflogen (hin und her und hin und her und …) oder
umkreist (besonders die A-10 Maschinen der US-Airforce werden immer
wieder dabei beobachtet).
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Kampfjets fliegen bei ihren Übungen meist zu zweit oder in der Rotte.
Daher hat man oft nicht einzelne Überflüge, sondern der Lärm der
Maschinen addiert sich.
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Überschallknalle berauben einen der gefühlten Sicherheit. Sie sind nur
für militärische Flüge erlaubt und können
jederzeit auftreten – egal ob man herzkrank ist oder auf einer Leiter
steht. Menschen werden gefährdet, Tiere reagieren panisch.
Dazu kommen noch psychologische Belastungen wie die
Unvorhersagbarkeit: Man weiß nie, wann der Spuk beginnt, ob er in
einer Viertelstunde vorbei ist oder Stunden andauert, denn es
gibt keine verlässlichen Flugpläne